1917-1936 |
Joachim Berthold wird
am 17.10.1917 in Eisenach als Sohn des Goldschmieds Karl Berthold und
der Malerin Maria Berthold, geb. Kugel, geboren. Als Kind ist er oft in
der väterlichen Heimat in Oberbayern. Er beschließt,
Bildhauer zu werden und in Bayern zu leben. Das Abitur legt er in
Köln ab.
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1936-1941
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An der Werkschule in Köln beginnt Joachim Berthold das
Studium der Bildhauerei bei Professor W. Wallner. in der
Bildhauerklasse lernt er seine spätere Frau Gisela Sames kennen,
die er 1940 heiratet. Mit ihr zieht er nach Oberaudorf. Berthold
studiert an der Akademie in München bei Professor J. Wackerle.
Während eines Studienaufenthaltes in Paris 1937 sieht er Originale
von Michelangelo und Rodin, die ihn wie die Arbeiten von Brancusi stark
beeindrucken.
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1941-1950 |
Joachim Berthold wird als Soldat eingezogen. Nach dem Krieg
kann er seine künstlerischen Vorstellungen noch nicht realisieren,
er übernimmt Aufträge zur Existenzsicherung.
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1950-1959
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Das Wohnhaus mit Atelier in Oberaudorf wird gebaut und
Berthold beginnt, seine künstlerischen Vorstellungen zu
verwirklichen.
Am Expressionismus orientierte
Menschendarstellungen und Fabelwesen entstehen. Er
erhält erste öffentliche Aufträge.
Schnabelwesen 1959
Bronze
15 cm lang
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1960-1964
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Joachim Berthold bestellt innerhalb weniger Jahre
Einzelausstellungen in namhaften Museen und Städtischen Galerien
Deutschlands, so unter anderem im Lenbachhaus München. 1963 wird
er erstmals zu Ausstellungen ins Ausland eingeladen, nach Antwerpen und
Paris. Ankäufe öffentlicher Institutionen und privater
Sammler folgen. Nicht mehr der Mensch als Einzelwesen, sondern als
Angehöriger einer Menschenmasse ist nun Gegenstand seiner
Skulpturen. Menschenpaare und Menschenmauern sind zentrale Themen
seiner Arbeit.
Menschenmauer 1960
Bronze
59 cm breit |
1965-1969
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Ausstellungen und Aufenthalte in den USA und Kanada. Mit der
"Mauer `68" werden Bertholds Arbeiten unverwechselbar. Menschliche
Figuren sind in Mauer, Form oder Materie eingebunden, aus der sie sich
in die Dreidimensionalität lösen.
Mauer 1968
Bronze
74 cm breit
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1970-1974
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Die Galerie Berthold-Sames wird gebaut. Ausstellungen in
Deutschland, den USA und Frankreich folgen. Die für sein Werk
charakteristische Polarität von Positiv-Negativ wird deutlich. Die
Skulptur "Neuer Adam" 1973 zeigt das Werden und Vergehen und verbindet
vollendete Form mit aufgerissener Materie.
Neuer Adam 1973
Bronze
139 cm hoch |
1975-1979
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Das Gesamtwerk Bertholds wird in einer Wanderausstellung zwei
Jahre lang in acht Museen der Vereinigten Staaten und Kanadas
ausgestellt. Der sich aus der Form lösende, schattenwerfende
Mensch bekommt ein dynamisches Element in den Werken "Entwicklung"
1976/77, "Des Schattens Arm" 1979 und "Diskos" 1979.
Entwicklung 1976/77
Bronze
40 cm hoch
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1980-1990
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Ausstellungen in Basel, Berlin, Frankfurt, Köln, New York
und 1987 in Rosenheim anläßlich seines 70. Geburtstages. Zu
dieser Ausstellung erscheint eine Monographie über den
Künstler. Nach seiner großen Einzelausstellung in Berlin
stirbt Joachim Berthold am 25. September 1990 in Rosenheim. Seine
Ausstellung in Tokio 1991 erlebt er leider nicht mehr.
Pietà II
Bronze
32 cm hoch
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